Offene Bühne: Nachwuchsschauspieler treten später auf – Lieder zur Gitarre – Im Herbst „Kunst nach Bedarf“

Leider gab es am Dienstag, 01.09.2009, auf der Offenen Bühne im Groß-Rohrheimer Restaurant Zorbas kein Theater aus dem Jugendhaus. Eberhard Petri, Vorsitzender des Vereins Musikkiste, meinte, die jungen Leute bräuchten noch ein wenig mehr Zeit. Sie würden bestimmt später im Jahr auftreten. Also sorgte Wolfgang Keinz für den sanften Einstieg mit seinem Gitarrenspiel.
Neu arrangierte Stücke erklangen, und die zu Beginn noch nervöse Hand des Gitarristen bekam zusehends Ruhe und begeisterte mit harmonischem Spiel.

Nahtlos übernahm Heike Ofenloch Hocker, Mikrofon und Gitarre und überraschte mit ruhigen Klängen. Ihrem Fanclub, der mit hochgehaltenen rosaroten Schildern anfeuerte, gefiel es ebenso wie den 60 Zuhörern. „Für das französische Stück habe ich lange geübt“, gestand Heike Ofenloch, doch „Jardin en hiver“ floss zartschmelzend ins Gehör – der Applaus war entsprechend.

„Rosebud“ waren oft Akteure auf der offenen Bühne: Mal kamen sie als Duo, mal als Trio, am Dienstag sogar zu fünft. Das Duo mit Joost Teuer und Bernd Berres spielt seit acht Jahren zusammen. Mit Gitarren, Keyboard, Djembe und dem Cajon, einem aus einer Transportkiste für Fische oder Orangen entstandenen Schlaginstrument aus Peru und Spanien und ihren ausdrucksstarken Stimmen unterhielten sie aufs Angenehmste. Eigenkompositionen mit Folkgefühl wie „Mathilda’s Waltz“ oder „Fear“ von Pia Steinweg und einem ausgewählten Songrepertoire animierten sie zum aufmerksamen Zuhören. Zum Ende des Abends zogen die Sonne und das Temperament der Dominikanischen Republik musikalisch ins griechische Restaurant an der Kornstraße: Marion Möhle und Thomas Memleb erzählten temperament- und gefühlvolle Geschichten, die Thomas Memleb im Urlauben erlebte und die ihn zu den Liedern inspirierten.

So gab es vertont die nicht vorhandene Zeit „Zwischen den Jahren“ zu erleben oder wie es sich anhört, wenn man erst weggehen muss, um wiederkommen zu können. „Das ist wie in Rohrheim, du musst erst nach Darmstadt zurück, dann kannst du wiederkommen“, flachste Marion Möhle.

Die vertonten Seelenzustände im Rumba-Flamenco-Takt beflügelten zu später Stunde noch zu großem Applaus. Zwischendurch begann der Vorverkauf für ein neues Angebot der Musikkiste: „Kunst auf Bedarf.“ Das ist ein neues Konzept, das Musikliebhaber in den kleinen Kreis eines Wohnzimmers oder ähnlich privaten Ort einlädt. „Das kostet dann auch etwas“, erklärte Musikkistechef Petri. 15 Euro kosten die auf 30 Personen limitierten Eintrittskarten, deren Erwerb katalogisiert wird. „Wir notieren auch die Telefonnummer des Käufers“, werden nicht alle Karten verkauft, besteht offenbar kein Bedarf, und der Event fällt flach. Per Telefon wird rechtzeitig abgesagt, das Eintrittsgeld zurückerstattet. Am 15. November (Sonntag) gibt es die „Kunst nach Bedarf“ zum ersten Mal bei Bea Wiedert an der Wormser Straße 3. Dann spielt Mani Neumeier („Guru Guru“). Der Schlagzeuger und Percussionist leitet vorher von 14 bis 18 Uhr einen Percussion-Workshop. Das anschließende Konzert ist für die Teilnehmer des Workshops kostenfrei.

Im gleichen Stil soll es mit dem Kunstangebot weitergehen. Petri kündigte für Dezember Daniel Helfrich und für 2010 Alex Auer als Gäste an. Kontakt Eintrittskarten bei Eberhard Petri, Telefon 06245 905536.

sbi
4.9.2009