Nur ein kleines musikalisches Programm gab es am 1. Mai auf der Offenen Bühne der Musikkiste – aber das hatte es in sich. Den Auftakt machten „Harmony Row“ mit Anke Scheven (Gesang und Flöte) und Tom Bola (Gesang und Gitarre), zwei bekannte Gesichter und Stimmen, die in neuer Formation ein neu arrangiertes Repertoire boten.
Bola war vor wenigen Jahren als Solist aus Worms gekommen, damals mit ganz wenigen Liedern im Gepäck – aber einer interessanten Stimme. Das brachte ihm dann weitere Einladungen ein, jedes Mal mit etwas erweitertem Programm. Aber für den Sänger war es wohl nicht so recht befriedigend.
Vor wenigen Wochen traf er Anke Scheven, in Groß-Rohrheim bekannt aus den Gesangsformationen Tri-Engel und Free Erica, die auch auf der Offenen Bühne schon mehrfach mit swingendem Schlagergesang nach Art der Andrews Sisters aufgetreten waren. Jetzt zweistimmig aufgestellt brachten Scheven und Bola folkloristisch angehauchte Lieder, unter anderem von Bob Dylan, Neill Young, Steve Winwood und „Crosby, Stills and Nash“.
Arbeitersiedlung in Glasgow
Schon der Name der neuen Formation, „Harmony Row“, wies auf dass Repertoire hin. Denn der Straßenname in einer Arbeitersiedlung in Glasgow lieferte Anfang der Siebziger Jahre den Titel für ein sehr bekanntes Plattenalbum eines berühmten Komponisten und Sängers. Rund eine Stunde dauerte der Auftritt mit den Songs, die mit kräftigem Applaus honoriert wurden. Denn mit jenen Texten und Melodien waren viele der Zuhörer einst aufgewachsen.
Mit einem Musik-Quiz hatten sich Eberhard Petri und Reinhard Helfert von der Musikkiste etwas Neues einfallen lassen. Gefragt waren die Titel von Volksliedern, auch sollte erraten werden, welche prominenten Interpreten bei welcher Gelegenheit bekannte Ohrwürmer gesungen haben.
Und schließlich wurden nach kurzer Bedenkzeit neue Texte zur „Vogelhochzeit“ gedichtet. Nicht nur, dass man dabei das eine oder andere noch lernen konnte, es machte insgesamt auch viel Vergnügen. Für manchen Zuhörer kam anschließend der Höhepunkt der Offenen Bühne.
Heike Ofenloch spielt Gitarre
Lediglich zwei Jazz Standards lang war die Sängerin Heike Ofenloch zu hören, die sich dabei auf der Gitarre selbst begleitete. Dann rief sie schon Eberhard Petri (Gitarre) und Adrian Steier-Berz (Bass) zu sich. Und es gesellten sich schließlich noch Hans Bernhard Gehrke (Tenorsaxophon) und Jürgen Treusch (Gesang, Gitarre und Mundharmonika) dazu. Zu fünft gab es eine Session, bei der bis in den späten Abend hinein fröhlich swingend gejazzt wurde. eib
© Südhessen Morgen, Samstag, 05.05.2012