Frank Jung springt als spontaner Zusatzgast in der Musikkiste für die erkrankte Jessica Renc ein.

Improvisionsfreude: Die Band American Fool aus Schifferstadt war bei der Offenen Bühne in Groß-Rohrheim zu hören. Foto: Melanie Prunzel

 

Daher startete das Trio Distelmann-Keidel-Petri mit Eigenkompositionen und amerikanischen Jazzstandars in den Abend. Initiator Eberhard Petri an der Gitarre wurde begleitet von Kontrabass und Querflöte. Eine gute Mischung, die bei Jazzfreunden Gehör fand. Generell ist diese Musikrichtung aus den Südstaaten Amerikas aber eher schwierig dem breiten Publikum nahe zu bringen, was man dem braven Applaus entnehmen konnte. Dennoch sorgte dieser Auftritt für Abwechslung im musikalischen Rahmenprogramm der Offenen Bühne.


Mit der Band American Fool wurde es wieder lauter und rockiger im Saal des griechischen Restaurants. Als John-Cougar-Mellencamp-Tribute-Band hat sich die Formation aus Schifferstadt bereits einen Namen gemacht. Zurecht, wie man den Jubelrufen aus dem Publikum entnehmen konnte. Die Songs wirkten sehr authentisch und die Instrumente waren gut aufeinander abgestimmt.
Wer beim Namen „Mellencamp“ nicht gleich wusste, mit wem er es zu tun hat, erkannte spätestens beim Anspielen der Stücke einige Lieder an der Melodie. Die drei Männer mit der Frau an der Geige hatten sichtlich Spaß an ihrem Auftritt und steckten das Publikum an. Es wurde mitgeklatscht und die Füße wippten im Takt. Anerkennender Applaus und Zugaberufe waren der Lohn für die Musiker.


Spontan und ungeprobt sprang Musiker Frank Jung aus dem Publikum für die kranke Jessica Renc ein und präsentierte mit seiner Gitarre neben Coversongs auch eigene Stücke aus seinem Album „Farewell Days“, das er 2009 in Gedenken an einen verstorbenen Freund in Eigenregie aufnahm. Auch diesmal hatte er Exemplare seiner CD dabei, die er zum Kauf anbot.  Der Erlös der CD geht an die Deutsche Hirntumorhilfe. Bislang hat der Verkauf von „Farewell Days“ mehr als 3000 Euro eingebracht. Zu seinen eigenen Songs erzählte der Griesheimer Songwriter, der an diesem Abend eher zufällig im Publikum saß, die Hintergrundgeschichten und Bedeutungen der Texte. Mit dieser Spontanaktion wurde einmal mehr bewiesen, worum es bei der Offenen Bühne eigentlich geht – die Gelegenheit sich und seine Musik zu präsentieren, ungeprobt und spontan.

Quelle: Echo-Online vom 7.12.2012, Melanie Prunzel