Ganz tief gruben Tom Bola und Jennifer in der Singer-Songwriter-Szene der vergangenen fünf Jahrzehnte. Bei ihrem gut einstündigen Auftritt bei der Offenen Bühne in Groß-Rohrheim ließen sie bekannte Lieder von Bob Dylan und Co. aufblitzen. Das Duo war schon einmal zu Gast und wurde von den Zuhörern auch mit entsprechend herzlichem Applaus begrüßt.
Mit ihrem Auftritt enttäuschten die beiden Musiker ihre Fans keinesfalls – im Gegenteil: Sie bewiesen einmal mehr, was sie alles drauf haben. Tom Bola und Jennifer musizierten auf zwei Gitarren und einer Mundharmonika zu ein- und zweistimmigem Gesang. Bei einigen Stücken begleitete sie Eberhard Petri auf seiner E-Gitarre.
Los ging es mit „You Ain’t Going Nowhere“. Dann folgten „Hey Mr.Tambouroine Man“ und „One Million Little Bombs“, eine musikalische und mahnende Erinnerung an die schlimme Hinterlassenschaft der Landminen in Vietnam und den Nachbarländern.
Darauf folgten die Stücke „Cortez“ und „Like A Hurricane“. Zuversichtlich klang „I Shall Be Released“. Und zum Schluss spielte das Duo „Badge“ einen Song, den Eric Clapton populär gemacht hat.
Schade war nur, dass sich das Duo für seinen Auftritt fast schüchtern in der Saalecke hinter einer Säule verschanzt hatte. So blieben einige Klangfeinheiten leider auf der Strecke.
Muntere Stimmung verbreitet
Keltische Instrumentalmusik spielte das Trio St. Patrick’s Project, dazu gab’s auch Stücke aus Schottland und England zu hören sowie den einen oder anderen amerikanischen Folksong. Zum Großteil spielten Hans-Werner Grünewald, Marion Möhle und Thomas Memleb alte Tanzmelodien, Polkas, Gigs und Reels, die – auf Gitarre, Banjo, Mandola, Mandoline, Querflöte und Tinwhistle – eine muntere Stimmung verbreiteten. Für den Rhythmus sorgte an einigen Stellen die Bodhran, eine flache tamburinartige Trommel aus Irland.
Das Programm begann mit „Ballydesmond Polka“ und dem melancholischen Lied „Black Velvet Band“. Es folgten „Drive The Cold Winter Away“, „Dennis Murphy’s And John Ryan’s Polka“, „Johnny’s Wedding“ und zum Schluss „Flowers Of Edinburgh“. Gleich zwei Zugaben hatte das Trio im Gepäck: „Breton Breakfast“ und „1534“, eine Reminiszenz an die Wiedertäufer zu Münster. St. Patrick’s Project wurde übrigens stilgerecht am St.Patrick’s Day, dem 17.März, gegründet.
© Südhessen Morgen, Samstag, 08.02.2014, Hans J. Eimert