Das Gitarrenduo Ludger Schäffer und Thomas Merchel unterhält bei der offenen Bühne in Groß-Rohrheim mit Blues.
GROSS-ROHRHEIM – (steh). Gut besucht war die Oktoberausgabe der offenen Bühne der Musikkiste am Dienstag im Groß-Rohrheimer Lokal „Zorbas“, bei der sich wieder Künstler aus der Region vorstellten. Die offene Bühne, jeweils am ersten Dienstag eines Monats ab 20 Uhr ist eine feste Einrichtung, zu der die Zuhörer regelmäßig kommen, die aber immer wieder auch Newcomer anzieht sowie Fans der auftretenden Solisten oder Gruppen.
„Wir kommen schon seit zwölf Jahren hierher und gehören damit zu den Stammgästen“, sagt beispielsweise Traute Haverkamp aus Alsbach-Hähnlein. Sie habe die offene Bühne durch Zufall entdeckt und sei ihr treu geblieben. „Mir gefällt dabei das Ursprüngliche, der Live-Charakter der Auftritte und der Mut der Musiker“, sagte sie. Bewundernswert sei, wie diese vor Publikum auch mal falsche Töne riskierten. Sie wünsche sich aber mehr Disziplin bei den Zuhörern, die während der Darbietungen der Künstler ungestört ihren Gesprächen frönten.
Während Ludger Schäffer und Thomas Merchel schon ihren ersten Blues spielen, kommen immer wieder Gäste in den Raum, begrüßen sich nickend und winkend, bevor sie Platz nehmen. Das Gitarren-Duo mit Schäffer als Sänger wechselt bei seinen Liedern zwischen Instrumenten mit und ohne elektronische Verstärkung und bietet den Zuhörern Einblick ins eigene Schaffen. „Der folgende Song ist meinem Vater und den vielen guten Gesprächen mit ihm gewidmet“, kündigt Ludger Schäffer den Blues „Real good Time“ an. „Your blue Song“ ist dagegen eine Liebeserklärung an einen besonderen Menschen. Nach dem Auftritt lässt Eberhard Petri, der Vorsitzende der Musikkiste, das Körbchen unter den Zuhörern für eine Spende an die beiden kreisen. „Die beiden sind als Duo heute erstmals hier“, sagt Petri. Schäffer sei zuvor mit einer größeren Blues-Formation aufgetreten.
Die Musikkiste funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Die Künstler, die auftreten wollen, melden sich, erhalten eine Zusage mit Datum, aber keine Gage. „Hier wird „just for fun“ gespielt“, betont Petri. Meist gibt es vier Acts pro Abend, Zugaben und manchmal auch eine Session zum Abschluss.
Danach macht sich der Sänger und Gitarrist Holli Holler für sein Gastspiel bereit. Mit seinem Markenzeichen, dem Hut auf dem Kopf, begrüßt dieser seine Gäste. „Heute habe ich eigene Sachen dabei, die zum Teil gerade erst fertig geworden sind“, sagt er, bevor er mit Impressionen aus New Mexico seinen Auftritt beginnt und weitere Eigenkompositionen folgen lässt.
Abschließend gastiert das Quartett „Fourways“, das schon 2015 bei der offenen Bühne aufgetreten ist.
Quelle: Echo-online vom 5.10.2018