Gitarrist John Stowell verlangt seinen Mitspielern auf der Offenen Bühne alles ab
Groß-Rohrheim. Zum Auftakt der Offenen Bühne am ersten Dienstag im November erklang Jazz. Michael Distelmann (Kontrabass), Ralf Keidel (Querflöte) und Eberhard Petri (Gitarre) hatten als besonderen Gast den großen Gitarristen John Stowell mitgebracht, der die Veranstaltung zu einem ganz besonderen Ereignis machte.
Schon bei den sanft swingenden Standards „How Deep is the Ocean“ und „All the Things You are“ wurde das Können Stowells in den Chorussen deutlich. Und das setzte sich fort in den folgenden Titeln „Caminhos Cruzados“ von Antonio Carlos Jobim, „Everything I Love“ von Cole Porter und „Remembering the Rain“ von Bill Evans, die John Stowell alleine spielte in langen, ruhigen Melodielinien, die er über die Kompositionen improvisierte. Mit „Beautiful Love“ vom Quartett endete der Auftritt, der gebührenden Applaus erhielt.
Regelrecht geschafft war Bassist Michael Distelmann, als er nach dem Auftritt sein Instrument in die Ecke stellte. Denn für ihn wie auch für die anderen Musiker war das Zusammenspiel mit John Stowell sehr erfreulich, aber auch anstrengend. Denn bei den virtuosen Improvisationslinien des Gastes war höchste Konzentration gefordert.
Zum ersten Mal stand das Vokalensemble „4Midable“ auf der Offenen Bühne. Doris Aubele (Sopran, Alt), Erika Krapp (Sopran, Alt), Petra Acker (Tenor) und Robert Ahrndt (Bass) sangen deutsche und internationale Schlager aus den vergangenen rund 80 Jahren, sehr zum Vergnügen des Publikums, das gern hinhörte. Da erklangen „Eine kleine Sehnsucht“ von Friedrich Holländer, „Bel Ami“, komponiert von Theo Mackeben, „Wie kann es sein“ von den Wise Guys, „So soll es sein“ von Anette Humpe, „Angels“ von Robby Williams und „Bridge Over Troubled Water“ mit einem eigenen deutschen Text.
Seit etlichen Jahren schon singt die Gruppe „4Midable“ zusammen. Die Mitglieder sind daneben auch in anderen Chören aktiv. Als Quartett jedoch könnten sie ihr Repertoire besser singen, meinte Doris Aubele in einem kurzen Gespräch.
Gerd Weigold war vor einiger Zeit schon als Solist auf der Offenen Bühne aufgetreten. Freund Norbert Priemer hatte da zugehört und sich als Partner für einen nächsten Auftritt empfohlen. Jetzt war es soweit. Mit Gitarren begleiteten die beiden das breitgefächerte Repertoire. Und die Zuhörer folgten gern der Aufforderung zum Mitsingen. Unter anderem erklangen da „Dirty old Town“, „Knocking on Heaven’s Door“, „Honky Tonk Woman“, „Blowing in the Wind“ und zum Schluss als Zugabe noch „Flower of Scotland“.
Mit einer Session klang auch diesmal wieder der Abend aus. Zu der Jazzband gesellte sich noch Juliane Haber (Violine). Auf Zuruf verständigten sich die Musiker auf die beiden Stücke „Summertime“ und „My Funny Valentine“.
Das Publikum applaudierte zwischendurch zu den Chorussen, wie sich das bei solcher Gelegenheit gehört. eib
© Südhessen Morgen, Mittwoch, 09.11.2016