GROSS-ROHRHEIM – Mit Jazz-Musik ging es am Freitag durch die Nacht. Die evangelische Kirchengemeinde veranstaltete gemeinsam mit der Dirk-Schönberger-Musikschule und der Musikkiste den siebten All-Night-Jazz.
In diesem Jahr musste die Veranstaltung in die Bürgerhalle ausweichen, weil die evangelische Kirche derzeit renoviert wird. Der Erlös des Abends geht an die Flüchtlingsarbeit zur Finanzierung von Deutschkursen.
Die Liste der Künstler reichte von Jazz-Profis über junge Musiker aus der Region bis zu Amateurbands.
Der Titel der Veranstaltung war Programm. Bis zum Morgen wurde Jazz gespielt.
Mit Jürgen Wuchner eröffnete ein international bekannter Profi den Abend. Mit Saxofonist Norbert Stein und Schlagzeuger Bülent Ates bildete er das Jürgen-Wuchner-Trio. „In der Kombination spielen wir heute das erste Mal“, sagte Wuchner. Gemeinsam spielten sie seine Kompositionen, die aus persönlichen Erlebnissen entstanden. Die Suite komponierte Wuchner für einen verstorbenen Freund, ein anderes Stück erinnert an sein Leben in Dakar. Von dort brachte er das Balafon mit.
Das Stück benannte er nach einem Schlagzeuger aus Dakar und dem Musiker, der das an diesem Abend spielte: „Aziz und Ates“. Seinen Stil beschrieb der Künstler als „Sammelsurium aus modernem Jazz, mal Rock, mal afrikanisch.
Szenenapplaus gab es für Saxofonist Stein, dessen Finger nur so über die Tasten seines Instrumentes flogen. Orientalisch waren auch die Stücke des „Max Clouth Clans“. Das Quartett um Gitarrist Max Clouth, Pianist Andrey Shabashev, Markus Wach am Bass und Schlagzeuger Martin Standke komponiert die Stücke selbst. Beeinflusst werden sie dabei von indischen Einflüssen. Lebte und studierte Clouth doch einige Zeit in Indien. „Wir nehmen Elemente aus der indischen Musik und übertragen sie in Jazz“, beschreibt Clouth den Stil. Dabei entstehen Stücke mit Titeln wie Chowpatty, Salt Lassi und Kama Loca, was auch der Titel des neuen Albums wird.
Stimme von Silvia Sauer ersetzt Instrumente
Weitere Künstler des Abends waren E.O.S., mit Saxofonistin Silke Eberhard, Pianist Uwe Oberg und Silvia Sauer, die mit ihrer Stimme Instrumente ersetzte. Auch das Duo Michael Distelmann und Eberhard Petri standen auf der improvisierten Bühne. Dabei wurden sie unterstützt von Schlagzeuger Mike Rößling und Sängerin Chiara Frodyma, die unter anderem Adels „Someone like you“ sang. Eigenkompositionen hatte die Band „Free Erica!“ dabei, mit Blues, Cuban und Swing.
Den Abschluss bildete das Rico Oswald Trio mit Gitarrist Jörg Butler und Johnny Huck am Klavier. „Session um 3“ war der letzte Programmpunkt. Eine Jazz-Session, an der alle teilnehmen konnten.
„Mit der Musik bin ich zufrieden und auch die Resonanz der Zuschauer ist gut“, resümierte Organisator Eberhard Petri.
Quelle: Echo-online vom 4.9.2017, von Julia Wetzel