Wie Eberhard Petri es in der Begrüßung schon prophezeit hatte, war das Programm der Offenen Bühne im April 2012 das richtige Angebot, um nach dem brillanten Gitarrenzauber noch einmal so richtig zu entspannen. Dazu leisteten die Bands Melange Blue und Taste the Blues ebenso ihren Beitrag wie Fleecy Cloud mit schwerelos swingender Bar-Musik.
Zu Beginn des Abends sorgten Karin Schmurr aus Heidelberg und Hans Peter Stoll aus Lampertheim für befreiendes Gelächter mit Ausschnitten aus ihrem Kabarett-Programm „Mann sucht Frau“. Improvisierte Sketche und Lieder mit ironisch-witzigen Texten bekamen vielhändigen Beifall.
Melange Blue sind Fabienne Saueracker (Gesang), Andreas Meyer (Gitarre), Klaus Saiko (Kontrabass) und Carlo Zerb (Schlagzeug). Gut 30 Minuten unterhielten sie mit Liedern von Norah Jones, Annie Lennox, Katie Melua und anderen. Die zum Teil bekannten Titel, die sich die Vier für ihre Besetzung arrangiert hatten, kamen sehr gut an – bis hin zu Gershwins „Summertime“ als Schlussnummer und der Zugabe „I Wish“ von Stevie Wonder.
Fleecy Cloud bezeichnet jene Kumuluswolken, die leicht wie Wattebäusche über den Himmel schweben. Der Bandname verweist auf das Hobby der Fliegerei, das Silvia Werner (Gesang), Martin Wallmer (Gitarre) und Johannes Mayer (Bass) mit Sportflugzeug und Gleitschirm pflegen, aber auch auf die locker swingende Musik. Mit den Titeln „Cheek to Cheek“, „Learning How to Fly“ und „Talisman“ bereiteten sie so viel Vergnügen, dass das Publikum sich noch als Zugabe „Ain’t No Sunshine“ erklatschte.
Taste the Blues griff schließlich ganz tief in die Schublade, in der der ländlich-schwere, fast melancholische Rhythmus vom Ufer des Mississippi ebenso zu finden ist wie die etwas leichtere Form dieser Musik, die sich in den großen Städten des Nordens der USA daraus entwickelte. Maika (Gesang), Ludger Schäfer und Jürgen Hauser (Gitarren), Frank Rohloff (Bass) und Rolf Lautenbach (Schlagzeug) zeigten die vielfältigen Facetten des Blues mit Liedern wie „Black Magic Woman“, „Stormy Monday“ und „Cross Roads“. Weiter ging’s mit „Black Cat Blues“ und „Does My Broom“. Und als Zugabe zeigten sie schließlich noch „mehr als einen Weg nach Hause“ – „More Than One Way Home“. Der Abend endete mit einer Session, bei der Eberhard Petri und die Bluessängerin Heike Ofenloch zu den Musikern von Taste the Blues kamen. Später gesellte sich noch eine Bluesharp dazu, die auch ans Schlagzeug wechselte.
© Südhessen Morgen, Donnerstag, 12.04.2012 (Hans-J. Eimert)