Als am Samstagabend „AC/DC“ von der Bühne dröhnt, gehen noch einmal alle Hände nach oben und die Rasen-Tanzfläche tobt. Fast der ganze Grillplatz schreit der Power Bluesrock-Band „Dirty Birds“ „Highway to hell“ entgegen. Bis spät in die Nacht singen, tanzen und genießen über 100 Besucher an der Grillhütte in Groß-Rohrheim die Musik dreier hochkarätiger Bands. Die 19. Open-Air Veranstaltung „Rock am Grill“ der Musikkiste hat voll eingeschlagen.
Über 600 Zuschauer könnten es den Tag über gewesen sein, vermuten die Veranstalter am Abend. Bei bestem Sommerwetter waren Bänke und Tanzfläche tatsächlich noch bis in die Nacht hinein besetzt. „Das Konzept ist voll aufgegangen“, meinte Vorstandsmitglied Andreas Cuntz deshalb. Bei freiem Eintritt diese musikalische Qualität – einfach klasse“, fand der Mitorganisator. Damit war er nicht allein. Auch von den Besuchern gab es durchweg Lob für die Sommerveranstaltung unter freiem Himmel.
Tom Waits gecovert
„Blood Money“, die zweite Band des Abends, coverte auf der Bühne Songs des U.S.-amerikanischen Sängers und Komponisten Tom Waits. Waren zunächst einige Besucher noch erschrocken, schließlich kündigten die Veranstalter den riesigen Sänger als „Hagrid aus Harry Potter“ an, überzeugte der stimmgewaltige Frontmann mit seinem extrovertierten Äußeren und seiner markant tiefen Stimme schnell. Bill Brown, so der bürgerliche Name des Sängers, trat bereits auf den großen Bühnen von Rock am Ring oder Natur One auf. Daniel Malkmus, Idris Colaker, Wendelin Hejny und Wolfram Cuntz begleiteten den Frontmann mit wechselnden Instrumenten.
Den Abschluss des Abends machte das Power-Bluesrock-Trio „The Dirty Birds“. Für viele Besucher war die Band mit dem Amerikaner Richard Saratoga (Lead-Vocals/Bass), den Deutschen Gerd Vogel (Gitarre/Vocals) und Hermann Plum (Drums/Background) die Entdeckung des Abends. „Die haben phänomenal eingeschlagen und gezeigt, was mit drei Mann alles möglich ist“, fand auch Andreas Cuntz.
Mit seiner Meinung zum Abend war er nicht allein. „Saugeil!“ fanden die vier Rohrheimer Kumpels Cedric (16), Johannes (16), Jakob (16) und Louis (17) den Abend. „Essen gut, Trinken gut und vor allem: Musik sehr gut!“, lautete ihr Fazit.
Was beim Open-Air neben der guten Laune noch auffiel: Auch noch am späten Abend vereinte das Open-Air-Konzert alle Generationen. Vom Teenie bis zum Senior waren Menschen aus Groß-Rohrheim und Umgebung an die Grillhütte gekommen. „Da war für jeden Musikgeschmack was dabei“, sagten auch die Gäste. Die einen lauschten der Musik im Stillen einige Meter abseits der Bühne mit Wasserpfeife und Steak, andere machten die Tanzfläche die ganze Nacht unsicher.
Kinderspielecke aufgebaut
Auch eine Kinderspielecke machte die Veranstaltung zu einem Fest für die ganze Familie. Für May-Britt Seidel war es gar „eines der schönsten Feste, das wir in Groß-Rohrheim haben“. „Tolle Stimmung, Tanzen und Feiern im Freien – das ist doch viel schöner als drinnen“, fand sie.
Daumen hoch und Mano cornuta (die gehörnte Hand) gab es auch von Stephan Greller. Er hatte seine Schwester Annette und ihren Mann Heiko Baumann mitgebracht, die alle drei schwer begeistert waren. „Dirty Birds war mit Abstand das Beste, was ich hier bisher gehört habe“, sagte Greller. Und er sei schon bei vielen der 19 Auflagen dabei gewesen. „Wir kommen gerne wieder“, sagten auch seine Schwester und ihr Mann.