GROSS-ROHRHEIM – Es war das Finale am Ende einer langen Saison. Wie in jedem Jahr zog der Groß-Rohrheimer Verein „Musikkiste“ zum Abschluss mit seiner Offenen Bühne vom Stammlokal „Zorbas“ in den Biergarten des Gasthauses „Hessischer Hof“. Dort traten am Dienstagabend drei Gruppen und eine Solistin unter freiem Himmel auf.
Im Mittelpunkt standen die acht Musiker der Gruppe, die schon mit ihrem Namen „Free Erica“ Aufmerksamkeit erregen. Bandleader und Gitarrist Eberhard Petri hat diese Formation vor 18 Jahren in einem Workshop in Freinsheim in der Pfalz zusammengefügt, damals als Quintett. Petri gehört zum Vorstand des „Musikkiste“-Vereins. Das E von „Erica“ steht für seinen Vornamen, die anderen vier Buchstaben für Mitspieler Rolf, Ina, Carlo und Andy, die damals in Freinsheim dabei waren.
Bandname „Free Erica“ erinnert an die Anfänge
Die Zusammensetzung der Band hat ständig gewechselt, doch die Abkürzung blieb als Erinnerung an die Anfänge, wie Petri am Dienstag nach dem Auftritt erzählte. Unter den acht Musikern waren die Mainzer Stimmkünstlerin Silvia Sauer und der Saxofonist Kai Sprenger. Doch Silvia Sauer hielt sich mit ihrer Stimme zurück. Sie nutzte die Offene Bühne, um sich mit „Erica“ als Saxofonistin zu erproben. Das Oktett spielt ausschließlich Eigenkompositionen aus Jazz und Funk.
Eigene Stücke spielte auch die Pianistin Silke Teuber aus Wiesbaden, die das Klavierspielen erst im Erwachsenenalter erlernt hat. Als Singer-Songwriterin trat sie mutig als erste auf die Offene Bühne, um ihre Lieder und Texte „zum Träumen vorzutragen“.
Mit dem Namen „Ein verschworenes Team“ waren Karin „Spindler (Schlagzeug), Eddi Spindler (Gitarre) und Kalle Worschech (Bass) aus Lampertheim und Bobstadt angekündigt. Deren Repertoire besteht aus Coversongs und eigenen Liedern. Beeindruckend war, wie Karin Spindler als singende Schlagzeugerin das Lied „Blaue Augen“ interpretierte. Diesen Hit hatte die Band „Ideal“ 1980 auf dem Scheitelpunkt der Neuen Deutschen Welle in Umlauf gebracht. Das Trio „Beakin’ News“ besteht aus den Brüder Eckhardt (Bass) und Henner Keim (Keyboards und Saxofon) sowie Thomas Hoffmann am Schlagzeug. Die Musiker aus Darmstadt und Frankfurt konnten gerade noch eine Zugabe spielen, bevor der Biergarten schließen musste. Weil der „Hessische Hof“ mitten im dicht bebauten Ortskern liegt, muss dort Ruhe herrschen, bevor es im Sommer richtig dunkel wird. Doch die Gäste murrten nicht. Sie waren drei Stunden lang bei freiem Eintritt gut unterhalten worden.
Quelle: Echo-Online vom 5.7.2018, Bernd Sterzelmaier