OFFENE BÜHNE Horst Holler, Heinz Burger, „St. Patrick’s Project“ und „Rosebud“ in Groß-Rohrheim
GROSS-ROHRHEIM – Volles Haus herrschte am Dienstagabend im Groß-Rohrheimer „Zorbas“ bei der monatlichen offenen Bühne des Vereins Musikkiste. Wer zu spät kam, fand kaum mehr einen Sitzplatz an den Tischen. „Unsere offene Bühne kommt sowohl bei den Künstlern als auch beim Publikum sehr gut an“, sagte dazu Eberhard Petri, der zusammen mit Tom Kunzmann und Reinhard Helfert dieses Programmformat 2002 aus der Taufe gehoben hat, das für alle Musikstile offen ist.
Vor allem Amateure nutzen Petri zufolge diese Möglichkeit, sich und ihre Musik vorzustellen. Angesichts des Publikumsandrangs an diesem Abend machte Petri deutlich, dass die offene Bühne, gleichgültig, wer hier auftritt, vor allem über die Herbst- und Wintermonate bei den Besuchern eine geschätzte Adresse ist. „In der wärmeren Jahreszeit sind Biergärten unsere Konkurrenz“, sagte er mit einem Schmunzeln.
An diesem Abend machte Horst Holler den Auftakt im Programm. Der Sänger und Gitarrist hat für seine Zuhörer Klassiker aus Rock, Soul und Jazz mitgebracht, packt aber auch eigene Kompositionen mit eher balladenhaftem Charakter aus wie seine Hommage an Amy Winehouse. „Ich habe dieses Lied geschrieben, als ich von ihrem Tod erfuhr“, kündigte er seinen Zuhörern „Rock’n’Roll war ihr Leben“ an.
Nach einer kleinen Umbaupause gehörte die Bühne dann Heinz Burger, einem Urgestein der hessischen Fastnacht. Viele Jahre kam er mit der hr-Sendung „Hessen lacht zur Fassenacht“ als Protokoller in überwiegend hessische Wohnzimmer und leitete lange Zeit die Sitzungen des 1. Frankfurter Carnevalclubs. Bei der offenen Bühne gab er eine Kostprobe seines Humors mit dem Vortrag über seine Erlebnisse im Alltag als Hausmann, als Freizeitbegleiter älterer Damen oder auch als Knasti. „Da lass’ ich in Zukunft die Finger davon“, lautete seine Erkenntnis im Refrain.
Bei Freunden Irlands steht der St. Patrick’s Day, der Gedenktag an den irischen Nationalheiligen, am 17. März schon vor der Tür. Daran erinnerten die Gäste vom „St. Patrick’s Project“ aus Darmstadt. Mit Elektrogeige, Flöte und Mandoline spielten sie irische Musik, aber auch alte englische und schottische Kompositionen aus der Zeit der Renaissance und des Barock. Mit dem Auftritt der Gruppe „Rosebud“, die für ihre eigenen Kompositionen neben den klassischen Instrumenten auch Akkordeon und Melodica mitgebracht hatten, klang die offene Bühne aus.
Echo Online, 9.2.2017, Claudia Stehle