Groß-Rohrheim. Proppenvoll war der Saal des Restaurants Zorbas bei der Offenen Bühne der Groß-Rohrheimer Musikkiste. Vier Gruppen gaben ihre musikalische Visitenkarte ab. Sie hatten zum einen ihre Fans mitgebracht, lockten wegen des hohen Bekanntheitsgrades aber auch noch zahlreiche weitere Besucher an. Entsprechend kräftig war der Beifall für die Musiker, die sich zu Zugaben nicht lange bitten ließen.
Den Anfang machte das Elvis Projekt mit Tom Matthes (Gesang, Gitarre), Tom Kunzmann (Mundharmonika, Gitarre, Gesang), Eberhard Petri (Gitarre) und Adrian Steier-Berz (Kontrabass). Quer durch die Discographie des King of Rock’n’Roll ging die Reise mit bekannten Titeln wie „Train Train“, „Blue Suede Shoes“, „Return to Sender“ oder „In the Ghetto“. Es ließ sich sehr gut anhören, was die vier arrangiert hatten und wie frisch die Ohrwürmer klangen.
Alte Bekannte mit einem neuen Repertoire sind Rainer Lenz, der Mann mit dem Koffer (Mundharmonika, Gesang), Jürgen Queissner (Gitarre, Gesang) und Thomas Heldmann (Kontrabass, Gesang). Das Trio ist mit Erfolg und sichtlichem Vergnügen unterm Patronat des Voodoo-Heiligen „Papa Legba“ unterwegs. Daher auch ihr Bandname „Papa Legba’s Blues Lounge“.
100 Jahre alte Songs
Zum Auftakt gab’s „If the Sea was Whisky“. Anschließend erklang eine ganze Reihe von Liedern von Bo Carter, Brownie McGhee und Tampa Red, die vor rund hundert Jahren diese Schlager gedichtet, komponiert und auch vorgetragen hatten. Auf der Liste standen unter anderen „Your Biscuits Are Big Enough for Me“, „Lets Get Drunk again“, „Sporting Life Blues“, „Spoon Full“ und „Tight Like That“, auch bekannt geworden durch Lonnie Donegans Skiffle Group. Keltisch-Irische Instrumentalmusik präsentierte das St. Patrick’s Projekt mit Marion Möhle (Gitarre), Hans-Werner Grünewald (Trommel, Laute) und Thomas Memleb (Gitarre, Bouzouki). Auch sie sind immer wieder gern gesehene Gäste. Zu hören waren tänzerisch beschwingte Jigs, Reels und Polkas, die schon einen heiteren Vorgeschmack auf den Frühling gaben.
Neue Jazz-Kompositionen hatte Free Erica im Gepäck. Die Band mit Marion Möhle (Trompete), Anja Grebe (Tenorsaxophon), Chris Marpe (Sopran- und Altsaxophon), Eberhard Petri (Gitarre), Peter Kindler (Piano), Adrian Steier Berz (Kontrabass) und Rolf Lautenbach (Schlagzeug) präsentierte Stücke in lateinamerikanischen Rhythmen. Und dies auch mal im Sechs-Achtel-Rhythmus, dazu komplizierte Harmonielinien, die genaues Hinhören erforderten.
© Südhessen Morgen, Samstag, 07.02.2015, eib